Obstjahr 2017
Frost Ende April 2017
Die Vegetation war aussergewöhnlich früh fortgeschritten. Die Obstbäume und die Erdbeeren waren Ende April bereits in Voll-blüte. Europaweit wurde arktische Kaltluft angesagt. Nacht-temperaturen von bis zu -4 °C am 21. April 2017 und -2 °C am 29. April haben einen grossen Schaden in vielen Spezialkulturen verursacht. Zum Beispiel gab es bei uns aus einer kleinen Parzelle in Hüttwilen mit Topaz und Boskoop fast keinen Ertrag, die meisten Blüten waren leider erfroren.
Frostschutzberegnung
In Nussbaumen können wir unsere Obstanlagen mit der Be-wässerungsanlage und den Sprinkler gegen Frost schützen. Dabei werden die Obstkulturen bei Minustemperaturen permanent mit kaltem Wasser berieselt. Wenn Wasser gefriert wird viel Wärme frei. (330KJ / Liter). Die beim Gefrieren des Wassers freiwerdende Kristallisationswärme hält die Eistemperatur bei 0 °C und schützt folglich die im Eis eingeschlossenen Pflanzenteile insbesondere die empfindliche Blütenanlage vor Frostschäden.
Der Einsatz während sieben Frostnächten lohnte sich. Aus den Blüten wurden Früchte.
Hagelsturm am 2. August 2017
Um 2:30 Uhr wurden wir von einem furchterregendem Hagelsturm aufgeweckt. Unsere Wetterstation mass Windböhen von bis zu 117km/h. Die Regenintensität war mit 1280mm/h so hoch, wie bei einem Wolkenbruch. Zu den unglaublichen Niederschlägen in so kurzer Zeit von 23.6mm, kam aber auch noch der horizontale zerstörischer Hagel dazu.
Unsere Hagelnetzkonstruktion hielt dieser unglaublichen Belastung zum Glück stand. Leider gab es auf einzelnen Früchten sogenannte Streuschäden wegen dem horizontalen Hagel. Auch die älteren Hagelnetzsysteme konnten die Bäume schützen, einzelne Verbindungs-Plaketten wurden durch die hohe Eislast abgerissen (Bild mit viel Eis im Netz).
Es dauerte bis zu einen ganzen Tag bis das Eis auf den Netzen ab schmolz. Bei Tagesanbruch wurde das ganze Schadensausmass sichtbar. Massiv verhagelte Früchte sind wertlos. (Im Bild ein Randbaum ohne Hagelnetz, mit massiven Fruchtschaden, diese Gala verfaulten). Einige Schwachpunkte in unserer Hagelnetzkonstruktion können wir noch verbessern.
Nach einer Viertelstunde war der Spuck vorbei und die heftige Gewitterwolke zog weiter nach Mammern. Bei diesem Sturm gab es überall massive Schäden. Im Stammertal nicht nur an den Feldkulturen sondern auch noch massive Gebäudeschäden dazu.
In den Wäldern wurden viele Bäume auf halber Höhe abgeknickt.
Weitere Info: http://www.sturmarchiv.ch/index.php?title=20170802_01_Downburst_Nordschweiz
http://www.meteoschweiz.admin.ch/home/aktuell/news/adventskalender-2017/18-dezember-2017.html
Trotz diesen aussergewöhnlichen Bedingungen im Jahr 2017, konnten wir eine durchschnittliche Kernobst-Ernte pflücken.